Donnerstag, 10. Dezember 2015

Kari: Rezension zu "Von wegen Liebe"...

...oder Wenn man noch überrascht wird

Nach einer persönlich bedingten Leseflaute leg ich wieder los. Also...los geht’s mit dem Buch „Von wegen Liebe“, auf dem der Film „Duff – Hast du keine, bist du eine“ basiert. Und ich hab nach Anschauen des Films das Buch dazu gelesen, weswegen das hier auch ein bisschen vergleichend ist.

Bianca Piper ist ein pupsnormaler Teenager an einer pupsnormalen Highschool mit vielleicht nicht ganz so pupsnormalen Problemen, die jedoch auch nicht selten sind.
Wes(ley) Rush ist ein pupsnormaler Teenager an einer pupsnormalen Highschool und dem absolut pupsnormalen Verhalten eines Kerls: Er ist 'ne Samenschleuder.

Mein persönlicher Eindruck: Warum ich dieses Mal weit weniger zur Charaktereinführung bzw. zur eigenen Inhaltsangabe gesagt hab? Nun, da gibt’s einfach nicht mehr zu sagen. Das Buch war meiner Ansicht nach absolut 0815 konstruiert und ich musste mich durchquälen. Den Film fand ich echt gut und hatte mir gedacht 'Hmm, normalerweise sind ja Bücher immer besser als der Film, dann les ich mal rein, es lag eh auf meinem Vielleicht-SuB'. Aber ich war echt enttäuscht. Das Buch bediente echt jedes Klischee, was es mitnehmen konnte, und hatte ich gedacht, dass das Buch mehr Raum für die Duff*-Geschichte und den Umgang mit sozialen Netzwerken und dem Internetgebrauch unter Jugendlichen hatte, wurde ich eines Besseren belehrt.
Das Duff-Motiv spielte quasi keine existente Rolle und wurde lediglich hier und da erwähnt, ebenso wie der Gebrauch des Internets. Es wirkte schlichtweg so, als ob die Autorin beim Schreiben bemerkt hatte 'Hups, ich muss ja noch irgendwo DUFF reinquetschen, tu ich das mal schnell...ah, hier, an die Stelle passt es gerade'. Bianca und Wes wohnten auch nicht nebeneinander und waren nie Freunde. Ebenso waren die Familienverhältnisse in Biancas Fall total umgekehrt und verzehrt, die von Wes sind immerhin halbwegs identisch, wenngleich im Film wesentlich anders und meiner Meinung nach besser auf die Geschichte eingegangen wurde. Dort erlebte man die Probleme ein wenig mit, im Buch wurde es noch weniger wirklich angeschnitten. Das einzig Positive, was ich dem Buch dahingehend abgewinnen konnte, war, dass Wesley seinen Pimmel aus den Weibern zieht Arsch hoch kriegte und die Dinge mit seinen Eltern regeln wollte, im Buch kommt seine Schwester Amy dazu.
Ansonsten lässt sich zu dem Buch einfach nicht mehr sagen. Ich fand es echt schlecht, weil es so ziemlich jedes Klischee einer Highschool-Geschichte mitgeschleppt hatte. Vergleichend mit dem Film lässt sich jedoch sagen, dass mir Tobi Toaster Tucker im Buch besser gefallen hatte. Im Film war er ein typisches A..., was Bianca trotz ihrer Wandlung dufft, im Buch jedoch war er irgendwie wie ein schwuler bester Kumpel, obgleich nie erwähnt wurde, dass er sich von seiner Freundin getrennt hatte. Typisch für das 0815-Klischee nahm Tobi Toaster Wes' Platz kurz vor Ende des Buches ein und er und Bianca merkten, dass es nicht das Wahre war. Die Wandlungen im Buch, besonders die ganzen Emotionalen, liefen binnen zwei Zeilen ab, also für meinen Geschmack viel zu schnell, für Teenie-Hormone allerdings vielleicht genau richtig, Teenies sind ja sooo launisch.
Am meisten hab ich die Social-Network-Komponente vermisst. Ich LIEBTE das im Film!

Alles in Allem bleibt mir lediglich eines zu sagen: Nicht jedes Buch ist besser als seine filmische Umsetzung!
Eine Empfehlung kann ich dieses Mal beim besten Willen nicht wirklich aussprechen. Selbst wenn ich probiere, den Film außen vor zu lassen, kann mich das Buch nicht überzeugen. Das Buch mag für Teenies oder für Leute, die kein Problem mit 0815-Klischees haben, nett sein, aber für mich nicht. Der Film ist eindeutig dem Buch vorzuziehen.

*Designated Ugly Fat Friend, engl. für „Ausgewiesene hässliche, dicke Freundin“

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