Freitag, 4. Dezember 2015

Gast-Rezension:"Die Vertriebenen- Flucht aus Camp Eden"

Buchtitel: Die Vertriebenen- Flucht aus Camp Eden

Autor: Kevin Emerson

Seiten: 432

Weiteres: Band 1

3 Schlagworte zu diesem Buch: 
Atlantis | Dystopie | Feind oder Freund?

Originaltitel:  The Lost Code - The Atlanteans Book 1

                                               Preis: 8,99 €




"Owen Parker lebt in einer Welt, die durch die Klimaerwärmung nahezu unbewohnbar geworden ist: Um den tödlichen Strahlen der Sonne zu entfliehen, haben die Menschen ihre Städte unter riesige Kuppeln verlegt. Bei einem Tauchunfall im Feriencamp entdeckt Owen außergewöhnliche Fähigkeiten an sich. Fähigkeiten, die der Menschheit das Überleben ermöglichen könnten. Gemeinsam mit seiner attraktiven Tauchlehrerin Lilly sucht er einen Weg, die Gabe zu begreifen und zu kontrollieren. Doch damit schrecken die beiden dunkle Kräfte auf, die diese Suche um jeden Preis verhindern wollen."


Ich bin verliebt. In letzter Zeit konnte mich kein Buch so wirklich abholen- dieses hat es nach langem Warten nun endlich geschafft.
Wie beschreibe ich dieses Buch am ehesten? Es ist anders, als die Dystopien, die ich zuvor gelesen habe. Nicht so düster. Nicht ohne Liebe und Hoffnung. Kein Buch, bei dem man das Gefühl hat, das Leben hat keinen Sinn mehr (hart ausgedrückt). Aber von Vorne.

Aufgefallen ist mir dieses Buch vor allem durch das Cover. Blau, zukunftsorientiert und schön gestaltet. Als ich dann die Inhaltsangabe gelesen habe, war ich mehr als gespannt darauf, wie der Autor genau diese Klimaerwärmung darstellen würde. 
Die verschwindende Ozonschicht kennen wir alle. Die Folgen...sollten wir auch alle bemerken. Es wird wärmer, der Meeresspiegel steigt, keine wirklichen Winter mehr. Die Stürme werden stärker.
Wie aber setzt der Autor das um? Nun, eine einfache Antwort- genau so! Und eben das hat mich fasziniert.
Zum Inhalt lässt sich so vieles sagen. Nach der großen Flut und der rasanten Klimaerwärmung (wenn der Mensch glaubt, er würde alles beherrschen) ist die Erde nun nahezu unbewohnbar. Viele der Menschen sind gestorben oder leben, massiv erkrankt (Verbrennungen, Husten, Krebs) unter der Erde. Nur wenigen Menschen ist es vergönnt ein Leben unter einer der Kuppeln zu führen.
Denn das Leben unter der Kuppel ist zu vergleichen mit dem Ferienprogramm in einem Camp (Die Anspielung auf Camp Eden). Auch Owen darf in ein solches Camp- und ertrinkt am zweiten Tag seiner Ankunft, womit auch das Buch beginnt.
Genau ein solcher Einstieg hat mich sofort mitfiebern lassen. Die Techniker in seinem Körper reden mit ihm und das teilweise mit so trockenem Humor, dass ich nicht anders konnte als zu lachen.
Denkt man, dass dies nur der Anfang ist, liegt man falsch.Es kommt noch besser- Ein Schlag folgt dem Anderen.  Fragen über Fragen, die sich vor allem der Leser stellt.
Warum kann Owen auf ein Mal ein helles bläuliches Licht unter Wasser sehen, dass jedoch nur er wahrzunehmen scheint? 
Und: Wie konnte er so lange unter Wasser Selbstgespräche führen?
Ereignisse reihen sich. Kinder verschwinden und die Kuppel scheint nicht das zu sein, wofür man sie hält. Ist es wirklich das Eden auf Erden? Im Übrigen eine nette Anspielung auf den Garten Eden in der Bibel. In der Hinsicht scheint es wirklich das Paradies in dieser Zeit zu sein, oder?
Erst im Verlauf ist mir aufgefallen, dass im Hintergrund des Covers Haie zu sehen sind, eine sehr nette Anspielung auf das, was mit Owen passiert....nein er verwandelt sich nicht in einen Hai. Genauso wie die "versunkene Stadt", die dort zu sehen ist...na? Jetzt müsste es eindeutig sein um welchen Mythos es sich handelt.
Alle Handlungen verlaufen auf den ersten Blick wirr durcheinander, ohne wirklichen Grund- genau wie Owen sich fühlen muss, wenn etwas Unerwartetes passiert und man nicht weiß wieso. Lebensecht und naturgetreu nachempfunden- ich bin begeistert. (Und keine Sorge, mit dem Verlauf der Handlung wird Licht ins Dunkel gebraucht, was Eden ist, warum es die Kuppeln gibt und ihren Sinn dahinter.)

Die Figuren haben mich sofort mitgerissen. Besonders Owen fand ich super sympathisch. Ein unscheinbarer junger Mann, der eigentlich keine besonderen Fähigkeiten zu haben scheint. Eigentlich.
Auch die Antagonisten fand ich super. Vor allem der "Campleiter" war mir von Anfang an suspekt und (so doof es klingen mag) ich traute ihm keine 5 Meter über den Weg. Aber: WARUM trägt er immer eine Sonnenbrille? 
Genauso ging es mir mit Leech, den auch der Ein oder Andere von euch nicht mögen dürfte. Mobben von Anderen ist nicht unbedingt das, was man an einem Menschen schätzt. Doch auch ihn konnte ich immer besser verstehen- Anerkennung ist das Schlagwort.
Eine sehr schöne detaillierte Beschreibung der Figuren und Umgebung. Ein Schreibstil, der mit hat mitfühlen, mitleiden und mitlachen lassen. 
Durch genau diesen Schreibstil konnte ich mir vorstellen wie das Camp aussah und wem man besser nicht über den Weg trauen sollte. JA, auch diesen Schreibstil LIEBE ich. Besonders dann, wenn man so, genau so, die Veränderungen der Figuren und der Stimmung 1 zu 1 mitverfolgen kann.

Alles in Allem hat mir dieses Buch super gefallen. Fantastische Story (von der ich im Übrigen nicht sagen kann, dass mir zu viel auf ein Mal passiert, der Zusammenhang ist deutlich zu erkennen in meinen Augen), nicht zu viel Drama, ein Hauch von Liebe (und Trotteligkeit), super Techniker im Körper und ein Handlungsverlauf, den ich so nicht erwartet hätte.
Zumal ich die Message hinter dem Buch super fand. Egal wie unscheinbar ein Mensch ist, er kann immer etwas Besonderes sein. Egal wie ausweglos das Leben scheint, es gibt immer eine Lösung für das Rätsel oder Problem. UND: traue niemandem, der immer eine Sonnenbrille trägt.

WARUM MUSS MAN MICH JETZT BIS APRIL 2016 WARTEN LASSEN ?! ICH MÖCHTE OWEN WIEDER HABEN UND LEECH (auch wenn er manchmal ein A*** ist) UND LILLY.....(eigentlich alle...)


Da kann ich nicht anders und 5 Pfötchen für geben. Für mich die perfekte Mischung aus Dystopie (nicht zu düster, wie man immer denken mag), Legenden und Fantasy...und natürlich darf auch die Liebe nicht fehlen.


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