Freitag, 26. August 2016

Kari: Rezension zu "Hard 02 - Hardpressed - verloren"...

...oder Die chronische Verwirrung meets Drama, Baby!

Nachdem ich das mit der Verwirrung beim letzten Mal nicht aufgeklärt hatte, mach ich das jetzt, versprochen. I proudly presents: More Verwirrung! :-D Los geht’s mit 'Hardpressed'

Erica und Blake haben sich kaum verändert, sie ist nach wie vor chronisch verwirrt und er ist nach wie vor ein Christian Grey Abklatsch dominant, besitzergreifend und bevormutternd, eventuell sogar mehr als vorher.

Mein persönlicher Eindruck: Die Verwirrung und das Drama geht weiter. Und ich fand die Intrigen und Dramen immer noch genauso faszinierend wie vorher, ebenso wie ich die Lovestory immer noch eher als notwendiges Übel ansehe, aber wie so oft bei solchen Geschichten gibt’s immer was, was mich stört, und dieses Mal fand ich das Liebesdreieck ZU konstruiert. Und die Geschichte um Daniel, dem angehenden Gouverneur von Massachusetts, wirkte unausgereift. Mir ist bewusst, dass Menschen, die sich dem konfrontiert sehen, mit dem Daniel Erica konfrontiert hat, emotional anders reagiert, allerdings war mir Ericas Reaktion zu glatt und zu schnell. Wie gesagt, mir ist bewusst, dass jeder anders reagiert, aber ohne groß zu überlegen oder ihre Möglichkeiten zu überdenken, ließ sie sich von Blake ordentlich durch'prügeln', um ihn im Anschluss zu verlassen und in Daniels mehr oder minder lausige Erpressung einzuwilligen, die sie doch bloß vor sich herschob, bis Daniel ihr ein Ultimatum stellte. Ich weiß nicht, wie ich reagiert hätte, allerdings gewiss nicht SO und gewiss nicht so Zeit herauszögernd, statt die Sache schnell hinter mich zu bringen und zu versuchen, meine Beziehung zu kitten.
Und statt an ihrer Liebe festzuhalten, war die gute Frau einfach so verwirrt, dass sie aus chronischer Verwirrung heraus mit ihrem Untergebenen geknutscht hatte, regte sich jedoch tierisch auf, als ihr 'Ex' Blake mit seiner komischen Trulla-Ex oder ihrer neuen Feindin Mitarbeiterin Risa flirtete und auf wichtigen Events aufkreuzte, wobei Sophia Blake fleißig angrabbelte und Blake gelangweilt dreinschaute.
Na gut, das Liebesdreieck und das Drama um James, Risa, Sophia, Max und all die anderen war das notwendige Übel, um die Geschichte, die mich eigentlich faszinierte, am Laufen zu halten, und dahingehend kann ich sagen: Boojah! Wieso kann das, verdammisch nomma, kein Politthriller oder Krimi sein? Ich seufze, ehrlich, denn es war...ist irre spannend, leider nervte mich Ericas chronische Verwirrung allmählich, ebenso wie Blakes chronische Christian-Grey-Manier Geheimniskrämerei und Beschützerzwang. Das wirkte auf mich ein Stück weit heuchlerisch. Er verlangte von ihr ihre absolute Unterwerfung, selbst in Bezug auf ihre Firma, und verheimlichte ihr andererseits wichtige, nicht nur ihre Firma betreffende Dinge. Junge, so lüppt dat net!
Natürlich gab es auch Neuigkeiten an der Heath-Front, den ich trotz seiner Probleme mit der Zeit echt lieb gewonnen hatte und ich hätte nichts dagegen, wenn er nicht nur Ericas Babysitter gespielt hätte, sondern ihr auch noch den Poppes versohlt hätte!
Zum Schluss sollte man ja etwas Positives sagen: Im Gegensatz zu 'Shades of Grey' und den meisten anderen Abklatschern in dieser Richtung anderen Büchern dieses Genres muss ich ehrlich gestehen, dass mir die kleinen Zeitsprünge sehr zusagten. Nichts war unrealistisch komprimiert oder zusammengequetscht, die meisten Dramen bekamen – ob künstlich oder nicht – Zeit, sich halbwegs angemessen zu entwickeln und es wirkte nicht so ad hob wie bei sonstigen Vertretern dieses Genres und dem derzeitigen Markt. Gut Ding will halt Weile haben.

Alles in Allem bin ich nach wie vor zwiegespalten, nichtsdestotrotz lohnt es sich allein des Dramas wegen, weiterzulesen, was ich tue, nämlich auf Englisch. Ich kann nichts dafür, dass mich Storys um Hacker und Trekkis magisch anziehen. Wer Tipps hat → Her damit! ♥

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen